In Whisky investieren

Ein Investment im Nischenbereich Whisky für Experten

Es ist ein Phänomen, das nicht erst seit gestern existiert. Weltweit finden immer mehr Menschen Freude an edlem Whisky und machen das hochprozentige Kultgetränk damit zu einem noch höher gehandelten Objekt der Begierde. Insofern ist es nicht erstaunlich, dass Menschen, die einen Teil ihres Geldes in Sachwerte anlegen wollen, sich verstärkt einer Investition in Whisky zuwenden. Ein Investment in Whisky kann Profit bringen, muss es aber nicht. 

Die Anlage Whisky gehört mit zu den Nischeninvestments, in welchen nur ein Teil des Vermögens investiert werden sollte, sofern ein solches Investment überhaupt in Betracht gezogen wird. Investitionen in Whisky setzen ein entsprechendes Fachwissen voraus, denn nicht jeder Whisky ist für eine mögliche Wertanlage geeignet. Damit dies zumindest die Chance auf Erfolg hat, sollte der Investor einige Punkte beachten. Die folgenden Punkte stellen nur einige Beispiele aus den Whisky Grundlagen dar. Der Investor sollte sich schon genau auskennen und genau wissen, was er wo zu welchen Preis kaufen sollte und sich auch hier parmanent fortbilden. 

Die Schotten haben die Schnapsnase vorn

Das ist aber natürlich nicht Zweck der Übung. Vielmehr kommt es darauf an, von Anfang an aufs richtige Pferd, sprich auf den richtigen Whisky zu setzen. Die großen Namen, die man im Supermarkt im Regal findet, eignen sich dazu dezidiert nicht – egal, was sie im Verkauf kosten. Gängige Marken, wie etwa Chivas Regal, sind Whiskys, die sich aus den Spirituosen unterschiedlicher Destillerien zusammensetzen. Sie sind für den Trinkgenuss gedacht, nicht für eine Geldanlage. Das gilt gleichermaßen auch für Bourbon Whiskey. Ernsthafte Investoren sollten davon die Finger lassen, da der Markt dem US-Whiskey nicht denselben Kultstatus zubilligt wie Whisky aus Europa oder genauer: Whisky aus Schottland. Es hat zwar in der jüngeren Vergangenheit auch beim Bourbon ein paar Preis-Ausreißer gegeben (zum Beispiel aus der Old Rip Van Winkle Distillery), aber ein Trend zeichnet sich in dieser Hinsicht derzeit nicht ab. Die entscheidenden Märkte, in denen es steigende Nachfrage und somit berechtigte Hoffnung auf auch zukünftig steigende Preise gibt, sind Indien, China und andere Länder in Fernost. Diese Märkte sind aber zumindest bislang ausschließlich an Single Malt Whiskys interessiert.

Wie der Name es schon sagt, Single Malt Whisky stammt jeweils nur von einer einzigen Brennerei und er wird unter anderem aus gemälztem Getreide gebrannt. Umgangssprachlich bezeichnet man diese Whiskys auch als „Scotch“ – sehr zum Leidwesen der Iren. Auch sie brennen Single Malts, haben am Markt aber nicht im Entferntesten die Bedeutung ihrer schottischen Nachbarn.

Auf den interessanten Märkten liebt man die großen Namen

Die Tatsache, dass die Whisky-Begeisterung vor allem in Fernost wächst, sollte Investoren aufhorchen lassen. Auf diesen Märkten ist man vor allem an bekannten Marken interessiert; in Sachen Mode, Design und Lifestyle wird dort vor allem für Dinge Geld ausgegeben, die bereits einen Status besitzen. Genau das ist auch beim Whisky zu beobachten. Investoren sollten sich also vor allem am Anfang, wenn sie sich noch nicht perfekt auskennen, an die Erzeugnisse bekannter und renommierter Destillerien halten. Dazu gehören etwa Marken wie Ardbeg, Bowmore, Macallan und Lagavulin.

Besonders spannend: Limited Editions und Jahrgangswhisky

Diese und andere Whisky-Häuser bringen oft limitierte Auflagen auf den Markt, die für Anleger natürlich besonders interessant sind. Aber bitte immer kritisch bleiben und die Bezeichnung „limited“ stets hinterfragen. Wenn mehr als 10.000 Flaschen von einer Abfüllung produziert wurden, ist die Limitierung für eine ernsthafte Preissteigerung bereits zu hoch. Interessant sind nur Editionen, die von der Menge her unter dieser Begrenzung liegen. Ebenfalls ein Investment wert sind Whiskys mit Jahrgangsbezeichnung. Sie stehen bei Sammlern sehr hoch im Kurs.

Die Lagerung ist eher unkompliziert

Während bei einer Investition in Wein die Lagerung eine sehr wichtige Rolle spielt, stellt sie bei Whisky kein so großes Problem dar. Ein dunkler Raum ohne große Temperaturschwankungen reicht bereits aus, um die Flaschen adäquat aufzubewahren. Whisky wird dabei übrigens im Stehen gelagert.

Wertermittlung und Verkauf

Neugierig, wie sich der Whisky nach zwei, fünf oder gar zehn Jahren Lagerung im Preis entwickelt hat? Gute Quellen dafür sind der „World Whisky Index“ oder Unternehmen wie „Whisky Highland“ aus Schottland. Whiskygeschäfte werden aber auch auf eBay und auf spezialisierten Auktionsplattformen wie „Scotch Whisky Auctions“ getätigt. Dorthin können sich Investoren schließlich auch wenden, wenn sie Flaschen aus ihrem eigenen Bestand veräußern möchten. 

Whisky gehört nicht zu den liquiden Werten, die schnell in Barvermögen, umgewandelt werden können. Es kann schon seine Zeit benötigen, um einen passenden Käufer zu finden, der den gewünschten Preis akzeptiert.

Sollte das Investment fehlschlagen, kann man sich zum Frust selbst ein Gläschen gönnen.