Depotwechsel von der Comdirect zu Captrader

Erfahrungsbericht in eigener Sache - Depotumzug ist teuer

Seit fast 10 Jahren führe ich ein Aktiendepot bei der Comdirect Bank. Von den Gebühren her gehört die Bank zu den etwas teureren Anbietern. Dies gleicht sich durch Service und übersichtlicher Webseite wieder aus. Das Handeln auf den Seiten der Comdirect ist wirklich angenehm und selbsterklärend und auch für Einsteiger sehr gut geeignet. Der Telefonsupport ist auch wirklich kompetent und freundlich. 

In letzter Zeit habe ich mich jedoch entschieden mein Depot von der Comdirect aufzulösen und durch einen meiner Meinung nach professionelleren Anbieter zu wechseln. Gründe für den Wechsel sind schnell gefunden:

  • Zu hohe Kaufgebühren bei Inland Orders
  • Noch höhere Gebühren bei Orders an ausländischen Börsen
  • Kein Multiwährungskonto
  • Funktionalität der Handelsumgebung könnten besser sein

In der Zukunft sind mehr Transaktionen mit dem Schwerpunkt des US bzw. CA Marktes geplant. Hier ist es wichtig an den jeweiligen Heimatbörsen zu handeln. Ebenso einige kleinere Summen in Wachstumswerte. Die Kosten bei der Comdirect wären in diesen Fällen einfach zu hoch. Selbst beim Erreichen der Vieltrader Rabatte würde sich die Situation nicht ändern. Die Kosten summieren sich. Außerdem möchte ich nicht zwanghaft Trades sammeln, nur um eine geringe Vergünstigung von 15% zu erzielen.

In den nächsten Monaten oder Jahren ist meiner Meinung nach und die von vielen Anderen mit einer großen Abkühlung an den weltweiten Aktienmärkten zu rechnen. Aufgrund der Wirtschaftssituation kann es nur eine Frage der Zeit sein, bis sich wieder sehr günstige Kaufgelegenheiten bieten. Geduld ist gefragr. Hier ist es meiner Meinung nach sinnvoll mit dem passender Broker an der Seite rechtzeitig vorbereitet zu sein. Vorher ist für mich überwiegend der Minen Sektor von Interesse.

Der größte und günstigste Aktienbroker ist Interactive Brokers. Dieser Anbieter ist in vielen Ländern aktiv und richtet sich an professionelle Anleger mit sehr hohen Ansprüchen. Interactive Brokers verlangt eine Mindesteinlage von 10.000 EUR/USD und zusätzlich monatliche Mindestgebühren. Für Kunden die nur selten Transaktionen durchführen ist dies ggf. eher uninteressant. Der Anbieter deckt das ganze Programm ab. Neben Aktien sind auch Futures, Optionen, Währungen und weitere Produkte zu handeln. Bei Interactive Brokers findet die Kommunikation in englischer Sprache statt.

Deswegen habe ich mich für den Captrader, ein Unteranbieter von Interactive Brokers entschieden. Hier kann ebenso die komplette Produktpalette von Interactive Brokers gehandelt werden. Captrader ist ein wenig teurer als Interactive Brokers, benötigt allerdings keinen monatlichen Mindestumsatz und hat einen deutschsprachigen Support. Je nach Englisch Kenntnissen und Anzahl der Transaktionen wäre auf jeden Fall der Interactive Brokers direkt interessant. Ich habe in Gelddingen lieber einen deutschen Ansprechpartner. Die Mindesteinlage beim Captrader liegt nur bei 4000 EUR/USD und ist daher auch für Kleininvestoren schnell zu erklimmen. Dennoch sind die Gebühren im Vergleich zur Comdirect Bank ein vielfaches günstiger. Für wenige Transaktionen und ggf. auch mal kleinere Transaktionen bei Wachstumswerten ein enormer Vorteil. Weiterhin ist die Handelsoberfläche wesentlich mächtiger.

Der Depotumzug lief relativ unkompliziert. Am Ende kam jedoch die Überraschung seitens der Comdirect Bank. Für die meisten Aktienwerte wurden Spesen von je 26,78 EUR (brutto) abgerechnet. Bei einer entsprechenden Summe von Aktien, kann man sich ausrechnen, wie teuer so ein Umzug ist. Ob dies jetzt Gebühren sind, die der Comdirect wirklich entstehen (da überwiegend Auslandswerte) oder die Comdirect noch mal zulangt, habe ich nicht weiter untersucht und will der Comdirect auch nichts unterstellen. Ich will es auch gar nicht mehr genauer wissen. Aufgrund der besseren Konditionen von Captrader sind diese Kosten eh schnell wieder drinnen.

Auf jeden Fall hat mich das ganze ziemlich geärgert, weshalb ich mich für diesen Blogeintrag entschieden habe. Wer wirklich vor hat professionell an der Börse zu handeln, sollte sich im Vorfeld genauer überlegen, ob er bei einen Broker wie der Comdirect anfängt oder sich direkt an einen Anbieter mit passender Ausrichtung sucht. Ein späterer Umzug kann schnell einige hundert Euros Kosten, die man sich sparen kann. 

In Kürze werde ich auf dieser Seite einen umfangreichen Erfahrungsbericht über den Captrader veröffentlichen.